Phasianus  colchicus      

Hahn:     Gesamtlänge 80 - 90 cm, davon Schwanzlänge ca. 45 cm
Henne:   Gesamtlänge         60 cm, davon Schwanzlänge ca. 30 cm

Bestrebungen, den etwas unglücklichen, aber festverwurzelten Namen Jagdfasan durch Edelfasan zu ersetzen, konnten sich bislang nicht durchsetzen.
Von den vielen Unterarten soll hier besonders auf den ursprünglichen Fasan unserer heimischen Fluren, den Transkaukasischen oder Colchischen Jagdfasan eingegangen werden. Er war von den Griechen ca. 500 vor Christi nach Europa gebracht worden und erreichte später dann durch die Römer auch Deutschland. Um 1250 war er am Rhein bereits häufiger anzutreffen. Heutzutage gibt es bei uns in freier Wildbahn kaum noch reine Colchicus - Stämme, denn schon im 18. Jahrhundert und später im 19. Jahrhundert führte die Jägerschaft weitere Unterarten ein, hauptsächlich solche mit einem weißen Halsring wie den Chinesischen Ringfasan und den Mongolischen Ringfasan, aber auch noch andere. Es ist nicht verwunderlich, daß sich alle mit dem ansässigen halsringlosen P.colchicus colchicus vermischten. Wer, und das sollte ein wichtiges Ziel sein, die Unterarten rein erhalten will, kann deshalb aus den Beständen der einheimischen Wildbahn und den großen Fasanerien keine Fasanen zur Zucht verwenden.Es wird sehr schwierig sein, reinblütige Tiere zu beschaffen.
Die Hähne mit dem charakteristisch verlängerten Federohren am Hinterkopf und der besonders in der Balzzeit durch Blutandrang hochroten nackten Augenumgebung haben ein metallisch glänzendes Federkleid überwiegend aus Rot - und Grüntönen. Die schlicht graubraunen Hennen haben das bekannte Tarnmuster.
Der Kaukasische Jagdfasan hatte seine ursprüngliche Heimat an der Schwarzmeerküste von Südanatolien  bis in den Kaukasus und auch in Teilen von Transkaukasien. Mit anderen Unterarten vermischt wurde er in weiten Teilen der Welt eingebürgert, z. B. neben Europa in den USA, ebenso auf der Südhalbkugel in Südaustralien und Neuseeland.
Die bevorzugten Lebensräume sind ursprünglich lichte Auwälder, Baumsteppen, die Uferzonen von Flüßen und Seen und ähnlich reich strukturierte Gebiete. Ausgenommen ist der dichte Wald. In unserer Kulturlandschaft sind es parkähnliche Landschaftsteile, auch Ackerbaugebiete und Kleingartenanlagen.Wichtig ist nur, daß neben Wasser auch genügend Dickicht wie dichtes Gebüsch oder Schilfbestände sowie Baumgruppen zum abendlichen Aufbaumen vorhanden sind. An sein Gehege stellt der winterharte Jagdfasan keine besonderen Ansprüche. Zu beachten ist lediglich, daß er, wenn er erschreckt wird, oft recht stürmisch und wuchtig hochfliegt. Einem Hahn kann man 2 - 5 Hennen beigeben.  Aus wissentschaftlichen Untersuchungen ist bekannt, daß der Fasan neben Körnern (auch gern Eicheln) viele Insekten und deren Larven vertilgt. Bei unserem Futter sind daher entsprechende Mengen an tierischem Eiweiß zu berücksichtigen.
In der Balzzeit kennzeichnet der Hahn sein Revier mit lauten Doppelrufen und Flügelschwirren. Mit angeschwollener, hochroter Augenumgebung und aufgerichteten Federohren wird die Henne in typischer Seitenstellung angebalzt.
Meist ab Anfang Mai werden in eine gut versteckte Bodenmulde rund 12 - 15 olivgrüne Eier gelegt. Die Brutdauer beträgt 24 Tage. Im Gehege werden die Jagdfasanen oft zu ausgesprochenden Viellegern, die bis zu 50 Eier ablegen. Meist sind sie jedoch keine besonders guten Brüter. Das künstliche Erbrüten und die Aufzucht der schon nach 10 - 12 Tagen flugfähigen Küken ist aber nicht schwierig. So werden sie alljährlich zu Tausenden in Fasanerien erbrütet, aufgezogen und zu Jagdzwecken ausgewildert. Im Herbst des ersten Lebensjahres färben die Hähne ins Prachtkleid. Und im folgenden Frühjahr sind Hahn wie Hennen bereits zuchtfähig.