Polyplectron bicalcararatum
Hahn: Gesamtlänge 65 - 75 cm, davon
Schwanzlänge 35 - 40 cm
Henne: Gesamtlänge ca. 55 cm, davon Schwanzlänge 23 - 25 cm
Der Graue Pfaufasan, neben dem Spiegelpfau auch als Chinquis bekannt, existiert
in fünf Unterarten. Die Grundfarbe des Gefieders beim Hahn dunkel -
bräunlichgrau, dabei jede Feder silbrigweiß ziseliert. Kinn, Kehle und Wangen
sind weißlichgrau. Das Kopfgefieder aus grauen, haarartigen Federn kann zu einer
Holle aufgerichtet werden. Aber auch damit wäre er nur ein unscheinbares
Aschenputtel ohne die vielen prächtigen Augenflecken, die Pfauenaugen.
Verschieden groß, dabei metallisch grün bis violett schimmernd, zieren sie die
Mantelregion, Flügeldecken, die inneren Armschwingen und den Schwanz. Die Henne
ist ca. ein Drittel kleiner als der Hahn, Holle und Schwanz sind kürzer. Die
Zeichnungsanordnung ist gleich, nur ist bei der Henne alles matter gefärbt, und
die Augenflecken sind kleiner.
Die Unterarten unterscheiden sich im wesentlichen durch eine unterschiedliche
Gefiedergrundfarbe (mehr braun oder mehr grau). Durch ihre Schönheit, ihr
anmutiges Wesen ohne jede Hektik und ihre Zahmheit machen sie sich beim Pfleger
schnell beliebt.
Das Vorkommen von 4 Unterarten reicht von Bhutan im Westen über Burma bis Tonkin
und südwärts bis Nord - Thailand. Die 5. Unterart bewohnt isoliert die Insel
Hainan. Ihr Lebensraum sind der dichte Urwald, Bergwälder, Dschungel, auch
verwildertes Kulturland in Urwaldnähe. Trocken unter einer Überdachung sitzend,
werden den Grauen Pfaufasanen die ersten Frostnächte nicht schaden. Trotzdem muß
im Winter ein temperierter Raum vorhanden sein. Da wohl Obst, aber kein Grünzeug
gefressen wird, kann man die Volieren gut bepflanzen und damit wundervoll
gestalten. Sehr friedfertig gegen andere Mitinsassen, jedoch nicht gegenüber den
Angehörigen der eignen Art, kann man einem Paar Pfaufasanen getrost Kleinvögel
oder andere friedfertige Vögel beigesellen.
Da sie sich in ihrer Urwaldheimat neben Früchten von Kleingetier wie Insekten,
Larven, Würmer und Asseln ernähren, müssen wir dies bei unserer Fütterung
berücksichtigen und eine an tierischem Eiweiß reiche Kost geben.
Zur Paarungszeit sind die sonst stillen Pfaufasane sehr ruffreudig. So werden
weithin hörbare zweisilbige Pfiffe, die mit “Fii - hoo” beschrieben sind, zur
Besitzanzeige des Reviers ausgestoßen. Weitere Laute sind noch laute Alarmrufe:
“Wak wak wak” und murmelnde Stimmfühlungslaute.
Die Balz, im Gehege schon ab Dezember vorgeführt, wird immer wieder zu einem
großartigen Schauspiel. Sie beginnt mit nach vorn gesträubter Holle, wobei das
übrige Gefieder ebenfalls gesträubt wird. Dabei nähert sich der Hahn mit einem
Futterbrocken im Schnabel zwitschernd seiner Auserwählten und überreicht ihr
diesen Leckerbissen. In diesem Moment fächert und spreitzt er urplötzlich
Schwingen und Schwanz zu einem pfauähnlichen Rad und stellt sich, mit den
Schultern den Boden berührend, das Hinterteil hochgestellt, frontal zur Henne.
So hat sie alle die vielen zu Ketten aneinandergereihten, metallisch glänzenden
und leuchtenden Augenflecken voll im Blick. Diese Balzstellung dauert zwar nur
jeweils kurze Zeit, wird aber häufig wiederholt. Die einehig lebenden
Pfaufasanen lassen sich nur paarweise halten. Bei überzähligen Hennen kann man
allerdings einen Trick anwenden, indem man in der Balzzeit den Hahn wechselweise
2 oder 3 Tage lang der zweiten oder sogar dritten Henne zugesellt.
Das Gelege,das in milden Wintern schon ab Mitte Januar angelegt wird, besteht
aus
2 cremeweißen Eiern, die Brutdauer beträgt 21 Tage. Nimmt man die Eier fort,
wird in Abständen von ca. 2 - 3 Wochen bis zu 5mal nachgelegt.
Brütet und führt die Henne selbst - wichtig ist dabei, daß genügend
Versteckmöglichkeiten der Glucke ein beruhigendes Sicherheitsgefühl geben - wird
uns das Beobachten des reizvollen Familienlebens viel Freude bereiten. Bei
künstlicher Aufzucht ist zu beachten,daß den Küken, wie sie es von der Mutter
gewohnt sind, in den ersten Lebenstagen (manchmal eine Woche lang) das Futter,
z. B. Mehlwurmstückchen, vorgehalten werden muß, ehe sie es selbst vom Boden
aufnehmen. Notfalls muß sogar gestopft werden. Durch zugesellte Küken anderer
Arten, z. B. Zwerghuhn - oder Goldfasanküken, welche man gleichzeitig erbrütet
hat, lernen Küken der Pfaufasanen die Futteraufnahme früher. Wenn sie ein halbes
Jahr alt sind, kann man die Geschlechter meist gut unterscheiden. Die Hähnchen
sind dann bereits deutlich größer, haben einen weißeren Kehlfleck, sowie
glänzendere Augenflecke.Im zweiten Lebensjahr sind sie ausgefärbt und
zuchtfähig.