Chrysolophus  amherstiae  

Hahn:     Gesamtlänge 130 - 170 cm, davon Schwanzlänge 80 - 100 cm
Henne:   Gesamtlänge            70 cm, davon Schwanzlänge  35 -  40 cm

Es gibt kaum einen schöneren Fasan, als den Amherst, besonders wenn man ihn in voller Balz erlebt.
Die wesentlichen Farbmerkmale beim Hahn sind: Stirn und Oberkopf erzgrün, das Gesicht nackt und bläulich, die Augeniris hellgelb. Am Hinterkopf ansetzend eine 6 cm lange schmale, intensiv rote Haube. Ein großer, gleichmäßig herabhängender Kragen, weiß, jede Feder schwarz gesäumt. Schulter, Vorderrücken und Oberbrust (Kopfpartie) sind dunkelgrün mit schwarzem Endsaum. Hinterrücken goldgelb bis strohgelb, Bürzelgegend scharlachrot. Beim Flügel sind die Handschwingen schwarzbraun, die Armschwingen schwarz. Die Unterseite weiß, zum After hin und an den Schenkeln mit Wellenzeichnung. Die Unterschwanzfedern vom Schwanz sind bräunlich, schwarz quergebändert. Die seitlichen Lanzenfedern orangerot. Das mittlere
dachförmig angeordnete Paar langer Stoßfedern erscheint silbriggrau und ist schwarz quergebändert. Die Kenntnis über Farbmerkmale ist deshalb notwendig, weil durch die Einkreuzung von Goldfasanen reinblütige Amherstfasanen sehr selten sind. Auch wenn durch Rückpaarungen (Verdrängungszucht) über mehrere Generationen am Amherst das Goldfasanenerbe nicht oder kaum mehr erkennbar ist, so zeigt doch deren Nachkommenschaft durch Rot im Bauchgefieder oder andere Merkmale die mangelnde Artenreinheit.
Beheimatet in den Gebirgsgegenden in Südost - Tibet und Südwest - China, allgemein in höheren Lagen als der Goldfasan. Bevorzugt wird fesiges Gelände mit dichter Strauchvegetation. Bei hoher Schneelage werden niedrigere Lagen aufgesucht.
Ersteinfuhr von zwei Hähnen 1828 durch die Frau des britischen General - Gouverneurs Earl Amherst nach London. Ihr zu Ehren wurden sie mit “Lady Amherst´s Fasan benannt. Leider wurden bei der Einfuhr 1869 wiederum 5 Hähne und nur eine Henne (welche auch noch verstarb) eingeführt.
Erst später wurden einzelne Hennen eingeführt. Der Fehler, sie mit Goldfasanenhennen
zu verpaaren, beschert uns noch heute die Misere der mangelnden Artenreinheit.
Seine Haltung ist ansonsten genauso problemlos wie beim Goldfasan. Probleme kann es jedoch durch die Aggressivität des Hahnes während der Balzzeit geben. Damit es nicht zu dem Tod von Hennen kommt, sollten Amherstfasanen in einer nicht zu kleinen Voliere mit vielen Versteckmöglichkeiten untergebracht werden. Seine feurige Balz unterscheidet sich kaum von der seines Vetters, des Goldfasans, beide sind vollendete Ballettänzer. Nur in einem unterscheiden sie sich bedauerlicherweise: Während die Balz beim Goldfasan meist friedlich endet, ist vom Amherstfasan bekannt, daß er oft im Anschluß an die Balz wie in Raserei seine Henne verfolgt, sie skalpiert oder gar tötet. Glücklicherweise ist dies nicht bei allen Hähnen der Fall, Vorsicht ist aber geboten. Eventuell muß man dem aggressiven Hahn die Schwingen schneiden, damit er der Henne wenigstens nicht bis ins Geäst folgen kann. Nötigenfalls wird der Hahn in der Balz abgetrennt und nur unter Aufsicht zur Henne gelassen. Gibt man dem Hahn mehrere Hennen, können auch diese untereinander recht aggressiv sein.
Das natürliche Gelege von 6 - 12 isabellfarbenen Eiern erhöht sich bei unseren Gehegetieren oft auf 15 - 20. Die Brutdauer beträgt 23 Tage. Die Kükenaufzucht verläuft normal. Nach 5 Wochen kann man meist schon die Junghähnchen an der helleren Augenfarbe erkennen, bald auch an den gebänderten Schwanzfedern und Andeutungen eines grauen Kragens. Nach 3 Monaten sind sie selbstständig. Im Herbst
des zweiten Lebensjahres sind sie ausgefärbt und im Frühjahr darauf zuchtreif.